Integration at Work

Laufzeit: 2019 - 2023

Integration am Arbeitsplatz: Wie Ungleichheiten zwischen Auszubildenden mit und ohne Migrationshintergrund im Arbeitsmarkt auf Maßnahmen am Arbeitsplatz reagieren

Wir untersuchen in diesem interdisziplinären Forschungsprojekt im Rahmen des Exzellenzclusters „The Politics of Inequality“ die kurz- und langfristige Integration von Auszubildenden mit Migrationshintergrund am Arbeitsplatz. Kurzfristig betrachten wir soziale Akzeptanz, kulturelle Anpassung, Identifikation und das empfundene Hereinpassen sowie die Arbeitsleistung der Auszubildenden im Betrieb. Langfristig interessieren uns der erfolgreiche Abschluss der Berufsausbildung und die sich daran anschließenden Beschäftigungsverhältnisse. Zur Erklärung dieser Befunde betrachten wir den Einfluss organisatorischer Faktoren wie Personalbeschaffungsverfahren und Sozialisierungstaktiken, außerdem individuelle Merkmale wie Sprachkenntnisse und soziale Bindungen, dazu schließlich noch schulbezogene Faktoren wie Coaching und Programme zur Unternehmenszusammenarbeit.

Wie erfolgreich sich Menschen mit Migrationshintergrund in die Gesellschaft integrieren, hängt in nicht geringem Maße von ihrer Integration in den Arbeitsmarkt ab. In Deutschland ermöglicht eine wachsende Zahl von Ausbildungsprogrammen Migrantinnen und Migranten den Erwerb einer standardisierten Qualifikation und – theoretisch – einen reibungslosen Übergang in eine stabile Beschäftigung. Dennoch brechen Auszubildende mit Migrationshintergrund ihre Ausbildung weitaus häufiger vorzeitig ab als deutsche Auszubildende, was auf mögliche Probleme mit ihrer Integration hinweist. Während die Bedeutung individueller Merkmale und gesamtgesellschaftlicher Faktoren für diese Prozesse in der Literatur sehr gut etabliert ist, wurde die Rolle von Organisationen, etwa Betrieben, bislang vernachlässigt. Um diese Lücke zu füllen, konzentrieren wir uns auf die Bedeutung von organisatorischen Maßnahmen zur kurz- und langfristigen Integration von Auszubildenden mit Migrationshintergrund.

Wir erheben Längsschnittdaten über die komplette dreijährige Ausbildungsdauer von 1.300 Auszubildenden mit Migrationshintergrund und einer vergleichbaren Kontrollgruppe von in Deutschland geborenen Auszubildenden. Während der ersten zwölf Wochen beantworten die Auszubildenden kurze wöchentliche Fragebögen, gefolgt von Befragungen im Dreimonatsrhythmus bis zum Ende der Ausbildungszeit. Um die organisatorischen Gelingensbedingungen der Arbeitsplatzintegration von Beschäftigten mit Migrationshintergrund besser zu verstehen, wird die Befragung der Auszubildenden um eine Befragung der direkten Vorgesetzten und Personalverantwortlichen ergänzt.

Links:

www.integrationatwork.de

https://www.exc.uni-konstanz.de/ungleichheit/forschung/projekte/integration-at-work

Partner:

Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK)

Zentralverbund des Deutschen Handwerks (ZDH)