Studium Generale | Wiwi in Aktion
Ähnlich wie die anhaltenden Verspätungen im deutschen Bahnverkehr, nehmen wir inzwischen auch die alarmierenden Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler in nationalen und internationalen Schulleistungsstudien zur Kenntnis. Erst Anfang Dezember wurde veröffentlicht, dass deutsche Schülerinnen und Schüler im internationalen PISA-Vergleich im Jahr 2022 das bisher schlechteste Ergebnis erzielt haben. Die kognitiv-fachlichen Leistungen sind jedoch nur eine der gegenwärtigen Herausforderungen, wenn es um die Bildung in Deutschland geht.
In seinem Vortrag "Deutschland auf dem Weg in die Bildungskrise: Hintergründe und Reformansätze" am 11. Dezember 2023 beleuchtete Prof. Dr. Stephan Schumann nicht nur die rückläufigen Kompetenzen der Lernenden, sondern auch den substanziellen Lehrkräftemangel, die hohe Belastung des Lehrpersonals im Schuldienst und die anhaltenden sozialen Ungleichheiten. Er hält fest, dass diese Aspekte darauf schließen lassen, dass Deutschland nicht nur auf dem Weg, sondern bereits mitten in einer Bildungskrise ist. Er präsentierte jedoch auch Ansätze, mittels derer der Kurs geändert werden könnte. Das Thema ist emotional aufgeladen, wie sich auch in der lebhaften Diskussion im Vorlesungssaal und den Gesprächen beim Heißgetränk-Stand des Arbeitskreises Wirtschaftspädagogik zeigte.
Das Ziel des Vortrages war es nicht einen finalen Weg aus der Bildungskrise aufzuzeigen, jedoch hat Prof. Dr. Stephan Schumann in Kooperation mit dem Studium Generale, der Horst Siebert Lecture und WiWi in Aktion einen wichtigen ersten Schritt ermöglicht: Unterschiedliche Betroffene – von Studierenden über Lehrpersonen bis hin zu Professoren – sind zusammengekommen und haben sich ausgetauscht, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen.